RAA1 – Anfangsmotivation

Dienstag, 19. Juli 2011, 08:14 Uhr. Es geht los! Bregenz wir kommen ;-)!!!

In meinen Beine kribbelt es bereits, seit Tagen warte ich auf den Moment aufs Rad zu steigen und los zu strampeln. Jetzt ist es also soweit! Patrick & ich sind topmotiviert. Das Wetter hält. Es ist bewölkt, heiter und nicht zu kalt.

Die ersten 30 – 40 km strampeln sich wie von selbst, es ist flach. Von Feldkirch fahren wir über Lustenau nach Bregenz (siehe Garmin-Connect Karte). In Bregenz schnell ein Erinnerungsfoto mit der Ortstafel. Und weiter gehts, nur keine Zeit verlieren. Zwar sind wir nicht auf der Flucht, aber wir wollen heute noch über den Arlbergpass nach Tirol!

Bregenz
Orsteinfahrt Bregenz, Landeshauptstadt Count: 1 von 9

 

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, ab wann der Anstieg beginnt? Wann gehts auf über 1800m? Kurz zuweit gefahren – nur ca. 2km – zurück Richtung Dornbirn.

Dann der erste kleinere Anstieg Richtung Alberschwende, nichts großartiges im Nachhinein betrachtet. Nach ein paar Kilometern bergauf gings wieder bergab.

Von Alberschwende weiter über Egg – Mellau – Schoppernau – Schröcken; da gings schön langsam bergauf. Immer wieder war der „Hochtannbergpass“ beschildert, nachdem wir uns nichts dabei dachten – vielleicht ein anderer Pass nach Tirol – fuhren wir unbeheligt in den ersten brutalen Anstieg des heutigen Tages auf  1660m. Der Hochtannbergpass. Ich kann nur soviel sagen, die Kilometer bis wir oben waren verstrichen nicht so schnell wie die Höhenmeter die wir zurücklegten!!

Was passiert wenn man an der Spitze eines Passes ist: Genau es geht runter! Tolle Abfahrt, ich zwar noch etwas ängstlich und erschöpft, war happy, dass es endlich mal abwärts ging.

Flexenpass
Patrick am Flexenpass, die letzten Kilometer in Vorarlberg

 

Aber nur kurz. Weiter auf der L200 Richtung Lech – Zürs und wieder nach oben. Diesmal aber etwas harmloser auf den Flexenpaß auf 1773m Sehöhe!

Dann gings wieder nachunten, ehe wir endlich am Arlbergpass eintrafen, schnell ein paar Müsliriegel verdrückt. Windjacke anziehen und ab gings auf die 30-40km lange Abfahrt bis nach Landeck/Tirol.

Das war wirklich sensationell, weil toll ausgebaute Straße, wenig enge Kurven, einfach nur bergab, ausruhen, erholen. Geschafft!

Wir sind in Tirol, endlich, nach knapp 6 Stunden Fahrt. In Landeck noch schnell eingekauft fürs Abendessen und den nächsten Tag. Wieder topmotiviert, obwohl bereits erste Regenwolken erkennbar waren. Daran war in dem Hochgefühl, der Überquerung von 3 Alpenpässen nicht zu denken.

Die letzten Kilometer radelten wir zügig, aber stressfrei in Richtung Imst, wo wir nach kurzer Suche den Innradweg bzw. den Inn fanden. Das Wetter hält, ganz bestimmt! 🙂 Also, Zelt ist mit, wir übernachten natürlich im Freien! Direkt neben dem Inn.

Ich war sehr froh endlich mal vom Rad zu kommen 🙂 und meine Beine zu entspannen. Aber, zuerst noch schnell die Zelte aufgestellt.

Zeltplatz, erste Übernachtung; Raftingeinlassstelle in Imst/Tirol. Links Patricks Zelt, etwas zu geräumig für mich. Rechts mein Einmann-Zelt 😉

Ich würds mal mit den Worten von Max Renko’s Blog beschreiben: „Wellness ist anders!“ Aber darauf waren wir ja nicht eingestellt. Die Nacht brach relativ schnell herein, der war für ein Bad eine Spur zu kalt, gerade mal Füße nassmachen war akzeptabel.

Bei Dämmerung legten wir uns in die Zelte, und nur wenige Minuten darauf hörte ich es bereits: Poch! Tropf … Tropf … Tropf!

„Scheiße es fängt zum Regnen an :(„, was für eine Nacht. Immer wieder tropfte es gegen mein kleines Zelt. Hoffentlich bleibt alles dicht. An schlafen, war für mich in diesem Augenblick nicht zu denken, was wird morgen sein. Was machen wir bei Regen? Wieviel regnet es heute Nacht? Könnte der Inn über die Ufer treten? Hält mein Zelt dicht? Warum muss es regnen! Verdammt!

Irgendwann bin ich dann wohl doch eingenickt.

„Uahhhhhhhh, wieaashhhhhhh!“, drönt ein Schrei durch die Nacht. Ich schrecke auf, halte den Atem an. Liege im Zelt wie ein Stein mit offenen Augen. Was war das. Immer wieder ertönt dieses nervende Geräusch. Zunächst ganz in unserer Nähe, einige Sekunden vergehen. Dann wieder. Etwas weiter weg. Puhhh! Durchschnaufen. Immer leiser und leiser wird das Geräusch!

Da hat sich jemand einen blöden Scherz mit uns erlaubt. Nichts passiert. Die Stunden bis zum Aufstehen, vergehen sehr langsam und es tropft immer noch gegen das Zelt :(.

„Wenn Patrick nicht bei Regen fahren will, dann suchen wir uns einfach ein Zimmer und warten den Regen ab!“, denke ich bei mir….

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für die Statistik:

Zeit:        8h 14min
Distanz: 188km, 2400 HM
Durchschnitt: 23km/h