Seit mittlerweile einer Woche bin ich nun „Münchner“ bzw. ein Österreicher mit Hauptwohnsitz in München, und ich wollte es mir nicht nehmen lassen in dieser wunderschönen Stadt, mit vielen Grünflächen, an einem Laufwettbewerb teilzunehmen.
Hintergrund. Dieser Bavarian Run, ist ein ganz besonderer Lauf weil er im Zeichen eines sehr zivilcouragierten Menschen steht und das Geld an die gleichnahmige „Dominik Brunner„ Stiftung geht. Ein Mann der sein Leben lassen musste, weil er sich 2009 schützend, vor vier bedrohte Kinder stellte. Dieser Lauf erinnert daran, und vor allem die Stiftung hat sich unter zum Ziel gesetzt: „Hinsehen statt Wegsehen“ und unterstützt Aufklärungs und Präventionsprojekte.
Eine wichtige und tolle Sache wie ich finde, ich war selbst mal Teilnehmer in einem „Zivilcouragetraining“ im Rahmen meines Psychologiestudiums und kann es nur jedem sehr empfehlen.
Der Lauf. Es ist natürlich schwer bei so einem Thema die Überleitung zum sportlichen zu schaffen, allerdings ist das nun mal auch eine sehr wichtige Sache für mich. Und ich kann nur sagen der Lauf durch den Olympiapark München, wo 1972 die Olympischen Sommerspiele stattfanden, ist ein wirkliches Highlight.
Start und Ziel war neben dem Eissportstadion, mit direktem Blick auf den Olympiaturm. Es standen zwei Bewerbe zur Auswahl: 11km Hauptlauf und 6km Hobbylauf. Ich entschied mich aufgrund der wenigen Trainigskilometer der letzten Wochen am 6km Lauf teilzunehmen.
Ich war heute nicht in Topform, war ich mich doch gestern verlaufen und hatte um einiges mehr als die geplanten zehn vorbereitungs Kilometer gemacht. Am Ende warens dann 25km, nach einer Odysee zwischen Süd- und Westpark. Ich war also dementsprechend müde und auch nicht so richtig kribbelig vor dem Start.
Bis so ca. 2 Minuten davor und als dann die Starthupe ertönte, da gings dann zur Sache. Ungefähr 127 TeilnehmerInnen wagten das Abenteuer bei Hitzt durch den Olympiapark. Der Rundkurs war für den Touristen-Verkehr nicht wirklich gesperrt gewesen, was es Phasenweise zu einem Hindernislauf werden ließ 😉
Auf jeden Fall war das Tempo von Beginn an hoch, ich hatte mir nichts spezielles vorgenommen, wollte aber je nach Tempo in der Spitzengruppe mitlaufen versuchen. Gesagt getan, der Startschuss fiel und gemeinsam mit 2 weiteren Läufern waren die finalen Plätze nach ca. 1km auch schon eingenommen. Das Tempo lag im Bereich eines 3:45/km Schnitts und ich lag anfangs an dritter Stelle. Fühlte mich aber erstaunlich wohl mit dem Tempo, hatte aber schon bedenken ob ich das die 6km durchziehen könnte. Anfangs war ich so die ersten 300/400 Meter etwas nervös weil ich natürlich mit der Rolle Spitzengruppe noch immer nicht so recht gut klar komme.
Ich versuchte mich zu beruhigen, ziehs durch, lauf einfach sagte ich mir um nicht an die Platzierung zu denken. Was ich zwar nicht ganz ausschalten konnte, aber zumindest die Nervosität war dann weg. Nachdem ich ca. 1km an dritter Stelle im Windschatten verbracht hatte, bemerkte ich das der bis dahin zweite das Tempo anzog und den führenden überholte, was ich auch für mich als Gelegenheit sah dranzubleiben ;-)! Das Tempo also kurz angezogen und vorbei. Zu diesem Zeitpunkt, hatte ich mich schon irgendwie damit zufrieden gegeben. Den Sieg hätte ich zwar in Aussicht gehabt, aber mit dem 2. Platz und dem hohen Tempo und den hohen Temperaturen war ich ganz zufrieden mit mir und hoffte darauf die Zeit rüberzuretten.
Immer wieder waren Passanten denen ich ausweichen musste, den führenden immer in einem 10 Sekunden Abstand in sicht, fühlte ich mich wohl und freute mich dann, als bei KM 4.5 der Platzsprecher diesen Wert sagte weil mir dann schön langsam das Tempo halten schwerer fiel, aber den Athlethen offensichtlich auch ;-)!
Ziel. Nach also 6km und 22:39 (3:47/km) war ich an 2. Stelle liegend ins Ziel eingelaufen und knapp 12 Sekunden Rückstand auf den Sieger. So knapp wars noch nie. Irgendwie ein tolles Gefühl im Olympiapark bei einem Laufbewerb den 2. Platz zu belegen. Einziger Wehrmutstropfen am heutigen Tag ist die Tatsache, dass es eine Siegerehrung nur für die drei Besten des Hauptbewerbs (11km) gab. Was ich zwar nicht ganz versteh, aber wohl akzeptiere, und die Freude über meine heutige Leistung nicht schmälert 🙂