…so sieht man keine Grenzen, sagt ein Chinesisches Sprichwort. Ich bin vor einigen Wochen in München eingetroffen und habe meine neue Heimat für die nächsten Monate bezogen. Dieser Beitrag soll dir die Gelegenheit bieten ein bisschen etwas von den Eindrücken meines Abschiedes aus Österreich mit zu erleben. Die letzten Wochen waren sehr intensiv und wertschätzend für mich. Aufregend, traurig, angespannt, leidenschaftlich, angstvoll, stolz, aufblickend, nachdenklich, reflexiv.
Ich habe in den letzten Juni-Wochen, Schritt für Schritt, einen Menschen nach dem anderen in den Arm genommen und mich verabschiedet, Hände geschüttelt. Ich bin jedesmal zu Tränen gerührt, nachdenklich betrübt, ob sich die Entscheidung für mich lohnen wird. Es bildet sich bei mir noch immer ein Kloß im Hals, wenn ich daran denke, wie sich alles ergeben hat. Aber jedes Ende ist auch gleichzeitig ein Neuanfang! Und so viele neue Eindrücke wie ich in den letzten Tagen gesammelt habe, helfen mir wohl mich weiterzuentwickeln. Aber vielleicht doch etwas strukturiertere Gedanken:
Beginnen möchte ich mit Psychologie. Seid ich nun endlich meine Psychologie-Bachelorarbeit fertiggestellt habe bin ich wieder erleichtert und befreit um mich mit anderen Dingen im Leben auseinanderzusetzten. In dieser sehr intensiven Zeit des „forschens, planens, testens, auswertens, interpretierens und recherchierens“ habe ich kaum Zeit gefunden mich um andere Menschen zu kümmern die mir wichtig sind. Ich musste auf mich und meinen Erfolg blicken, sonst wäre es sich nicht ausgegangen. Wodurch sich nur ein paar Tage ergaben, an denen ich mich wirklich mit mir selbst und meinen Gefühlen auseinandersetzen konnte. Ich hoffe meine Freunde können bestätigen, dass ich versucht habe sehr viel Zeit mit Ihnen zu verbringen?! Anyway, in den Stunden in denen ich dann Zeit hatte mir über alles klar zu werden und auch das System rund um mich zu betrachten, wurde mir immer mehr bewusst wie stark eigentlich meine emotionale Bindung zu meinen Freunden und dem Umfeld in Österreich ist.
Was mich zum Grübeln veranlasste, ob ich wohl alle wichtigen Personen mit in diese Entscheidung eingebunden hatte. Ob sich wohl niemand ausgeschlossen übergangen fühlte, mal abgesehen von meinem Vorgesetzten. Wie werden sich meine Freundschaften in Zukunft entwickeln? Was wird sich verändern? Es ist der Sprung ins kalte Wasser! Alles Neu! Nichts vertrautes, dass hier auf mich wartet.
Dennoch die Entscheidung steht und ich bin mit diesem Schritt mehr als zufrieden. Als ich zum Abschied mit Nora und Manu beim Essen saß, gaben sie mir den eingangs zitierten Begriff mit auf den Weg :), es ist auch der Beginn von etwas Neuem, aufregendem, ein neuer Lebensabschnitt. Wenn der Weg weiter ist als das Ziel, wann wissen wir eigentlich das wir uns auf dem richtigen Weg befinden?! Es sind so selbstreflektierende Fragen die immer wieder hochpoppen.
Das Studium ist zwar noch nicht ganz vorbei – 3 Pfg. fehlen noch – aber was ich mir eben mitnehme ist eine ganz spezielle Bindung und Selbstreflexionsfähigkeit. Handlungskompentenz für verschiedenste Situationen.
Mein alter Job. Was mich diesmal gar nicht wirklich gestört hat, war die Tatsache, dass der Abschied sehr kurz und schmerzfrei war. Zwei, Drei Hände schütteln, ein bisschen Small Talk und Alles Gute für die Zukunft und das wars gewesen ;-)! Komisch, aber ich trauere dem wohl am wenigsten nach. Es war eine sehr lehrreiche Zeit für mich in der ich viel gelernt und meinen Beitrag leisten konnte. Aber nicht immer ist der eigene Beitrag so wichtig wie die Fähigkeit Rechnungen zu bezahlen oder sich seine Träume zu erfüllen?! Deshalb nehme ich mir hier vor allem viele Kontakte und Efahrung mit.
Wichtige Menschen. Ein ganz besonders schwierige Sache war es sich von meinem Umfeld zu verabschieden, weil ich noch nie einen solchen Schritt gewagt hatte und keine Ahnung habe wie man das „richtig“ macht. Es ist wohl das schwierigste im Leben, den Menschen die man am meisten schätzt und liebt lebwohl zu sagen, auch wenn man weiß man wird sich noch öfter mal sehen, aber im Grunde zieht man einen Schlussstrich hinter die alten Strukturen und hofft, dass im neuen Leben, alles beim Alten bleibt, auch wenn ich jetzt schon vermute, dass es sich anders anfühlen wird. Aber vielleicht irre ich mich auch und es bleibt wirklich so ehrlich und vertrauensvoll wie immer :).
Ich bin zutiefst gerührt gewesen von einer netten Fotocollage und dem Abschiedsgeschenk das mir meine Freunde bei einem Buschenschankbesuch gemacht haben! Danke nochmal an dieser Stelle für den wunderbaren Abend.
Aber es fühlt sich noch so unwirklich an. Eine Fremde Stadt liegt da draußen vor mir. Keine Ahnung was die Zukunft bringt?!
Was mich aktuell noch ein bisschen beschäftigt ist, dass ich meine sportlichen Ziele hinter meinen privaten und beruflichen anstelle, und wohl in Zukunft nicht mehr soviele Posts wie in den letzten zwei Jahren zu diesem Thema geben wird ;-)! Aber ich glaub, das passt so. Weil sich der Weg immer erst im Gehen erschließt.
so genug gelabbert und wehmut versprüt!
Alles Liebe und bis bald