Ich bin noch immer ganz aus dem Häuschen! Heute war Tag des Wien Marathons! Ein spannender Tag für mich. VCM – Vienna City Marathon. Gemeinsam mit über 36 000 LäuferInnen gings über die Reichsbrücke in Wien an den Start. In Worten Sechsundreißigtausend Menschen. Eine Dimension die man sich kaum vorstellen kann…
Aber genug des Small Talks! Pefektes Wetter, Perfekte Bedingungen, Top Organisation, Starkes Starterfeld, Persönliche Bestzeit und fast wäre mein Traum die 3h zu knacken wahr geworden…Viele Kilometer hab ich seit dem Wachaumarathon abgespult und gesammelt um der „Drei Stunden Marke“ näher zu kommen umso genialer und spannender war dieser Marathon für mich.
08:59. Schon am Start war ich locker und trotzdem in der richtigen (An)Spannung um meine Leistung abzurufen. Als das Startsignal ertönte versuchte ich sturzfrei durchs Gewusel durchzutauchen und mein Tempo aufzunehmen…
Einige Hundert Meter später, lief ich schon in meinem Tempo und fühlte mich erstaunlich erholt und fokusiert auf die drei Stunden. Immer wieder blickte ich auf die Uhr und war erstaunt wie flott und locker ich unterwegs war. Durch die Menschenmenge lief ich nie allein und entlang der Strecke herrschte eine Bombenstimmung die von den vielen tausenden Zuschauern gemacht wurde :)! Alle 5km überprüfte ich ob ich noch auf Kurs war. Lange Zeit hatte ich sogar das Gefühl ich könne klar unter dieser magischen Grenze bleiben.
Der Hammer interressanterweise blieb mir diesmal zwar erspart, allerdings hart wars trotzdem. Als ich gerade bei KM27 lief begnete mir, bereits auf den letzten Kilometern befindend der spätere Sieger in neuem Streckenrekord. Und das sah verdammt schnell aus!!!
Ich hatte da noch einige Kilometer vor mir und war Weg zum Prater bemerkte, dass meine Beine nicht mehr so locker waren wie zu Beginn. Dennoch war das angepeilte Ziel noch immer in Reichweite. Die Gerade(Hauptallee) zum Lusthaus und wieder retour setzte mir ordentlich zu. Ich spürte schon das es knapp wird die letzte 5km Zeit war schon über 22 Minuten, das wird knapp. Gott sei Dank ist auf dieser für mich mental zermürbenden Geraden viel Musik und Möglichkeiten sich mental von den eigenen „Schmerzen“ abzulenken. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor bis ich endlich aus dem Prater wieder draußen war und auf dem Weg in Richtung Ziel.
KM37/38 kam was kommen musste, ich konnte an Tempo nicht mehr zulegen und auch das unter 3h Tempo nicht mehr halten. Dennoch bis ich durch und hoffte das es sich ausgeht. „Reiß dich zusammen! Gleich ist es vorbei, nur noch 3km“, beschwörte mich meine innere Stimme.
Bei KM40 zog ich mir noch einen Becher Cola rein, das half. Noch 2km. Bei KM 41 hörte ich den Platzsprecher sagen: „2h55!“. Und irgendwie fühlte ich dass wird eng. Ich war mittlerweile auf den letzten 500m, 400m, 300m, 200m *bling* Meine Uhr signalisierte mir das 3h vorbei waren :(!
Der erste Gedanke war :“Sch…, so knapp“, mit etwas frustrierten und gequälten Gesichtsausdruck bog ich auf die Zielgerade ein. Die in Wien einfach der Hammer ist! Und mir war in diesem Moment völlig egal ob unter oder über 3h. Vor der Stimmung am Heldenplatz fühlte ich mich wieder beflügelt und gab auf den letzten 100m noch mal alles ;-)!
Die Endorphine und Glücksgefühle im Ziel schossen nur so durch meinen Körper! Ich spürte richtig wie ich das Maximum heute aus mir herausgeholte hatte. Ein tolles Gefühl, Freude, Jubel, Euphorie, Stolz. Ein Mix aus so vielen Gefühlen!
Am Ende steht eine Zeit von 3:00:49 für 42,195km. Persönliche Bestzeit. Um fast neun Minuten schneller als in der Wachau letztes Jahr im Herbst. Und das Wissen, das ich einen guten Trainingszustand hab! Dast macht wie immer Lust auf mehr….