Velden, Samstag 18. Juni, 14:10! Es ist bewölkt. Die Athleten strömen in Richtung Bike-Chekin. Windschattenfreigabe, keine Zeitfahrmaschine, heißt es in der Ausschreibung zum 2. Velden Pago-Sprint Triathlon! Also hab ich mein „normales“ Straßenrad mitgebracht 😉
Check-In/Vorbereitung. Beim Einchecken, alles wunderbar. Helm, Bremsen, Rad ok. Ich erkundige mich ob mit Neo geschwommen werden darf? Kurz Luftholen, meine Frage wird bestätigt. Wassertemperatur liegt bei 21-22°C also noch unterhalb der Grenze von 24,5°C.
Das erleichtert für einen „schwächeren“ Schwimmer, wie mich, die Aufgabe. Die Wechselzone ist eher „kuschelig“ gestaltet und gut beschriftet. Ich freue mich schon auf den Start.
Zumal ich schon im letzten Jahr an den Start gegangen bin, damals noch ohne Neopren und mit wenig Wettkampferfahrung, bei strömendem Regen :(. Meine Zeit im letzten Jahr (2010) lag bei 1h:24. Damals noch mit einer etwas schwierigeren Laufstrecke, aber dazu später.
Das will ich diesmal unterbieten! Mein Ziel um 1h:13.
Es ist knapp 15 Uhr, mein Rad+Schuhe ist positioniert, Helm, Brille, Laufschuhe, Kappe u. Gels platziert. Vorbereitung abgeschlossen. Mit Neo, Badekappe+Schwimmbrille verlasse ich die Wechselzone.
….1h bis zum Start.
15:15 Uhr, Wettkampfbesprechung. Die Kampfrichterin, wirkt sehr streng auf mich. Es gibt nicht viele Neuigkeiten, bis auf: Disqualifkation bei überfahren der Mittellinie und Überholverbot auf 4 kritischen Streckenabschnitten. Wie bereits erwähnt, Windschattenfahren ist erlaubt. Und sonst die üblichen Hinweise zum Auf-/Absteigen beim Radfahren. Ich begebe mich zum Start(vorher natürlich noch schnell auf die Toilette 😉 ), vorbei am Schloss-Velden zum Traumschiff.
…15 Minuten bis zum Start.
Schwimmen. Gemütlich schlüpfe ich in meinen Neo. diesmal schaff ich es sogar ohne fremde Hilfe den Reißverschluss zu schließen :). Ich fühle mich gut, und möchte noch schnell ein paar Minuten einschwimmen. Die Wassertemperatur ist angenehm. Meine Anspannung steigt. Es ist noch immer bewölkt. „Hoffentlich hält das Wetter?“, rotieren mein Gedanken. Ich nehme mir vor nicht zu verhalten zu beginnen. „Einschwimmen, maximal bis Pörtschach!“, witzelt der Platzsprecher :).
Einschwimmen abgeschlossen, einige Minuten bis zum Start. Meine Brille beschlägt zwar hin u. wieder, aber beim Schwimmen wirds schon gehen! Da! der Start!
Ich „dresche“ also ins Wasser, sicher weit ausßerhalb meiner Wohlfühlzone. Die ersten 50-100m ist nicht an Kraulen zu denken. Immer wieder der „Kampf“ mit den anderen Athleten. Da ein Arm, dort ein Bein. Jemand drückt meine Beine nach unten. Orientieren unmöglich. Ich blicke zwar nach vorn, aber sehe nur rote Badekappen. Endlich nach etwa 400m, finde ich ein Tempo das für mich angenehm ist, zwar schon wieder beim Landgang. Aber ich bin zufrieden, dass ich nicht locker gelassen habe. Kurz an Land. Dann nochmal für ca. 100m ins Wasser. Ich kann mich kurz erholen. „Schwimmaustieg, ich bin komme!“.
Wechselzone. Teil 1 ist abgeschlossen. Neo nach kurzem Kampf ausgezogen. Helm auf und ab gehts aufs Rad. Schwimmzeit: 12 Minuten 38 Sek.
Rad. 3 Runden sind zu absolvieren. Der erste Kilometer geht leicht bergauf, eigentlich ganz ok. Ich finde gleich ein angemessenes Tempo. Diesmal, fahre ich mit niedrigeren Gängen und dafür höherer Trittfrequenz. Das ist für mich angenehmer. Nach dem ersten Anstieg, schnell ein Gel. Und dann heißts kurbeln, kurbeln, kurbeln….. Windschattenfreigabe hin oder her, oft komme ich nicht in den Genuss. Aber ist mir auch egal, weil sonst fahr ich auch oft allein mit dem Rad. Mein durchschnittliche Trittfrequenz liegt bei 85 Umdrehungen/Minute, womit ich sehr zufrieden bin. Die Abfahrten und Kurven sind nicht allzu schwierig einzuschätzen. Das Wetter hält noch immer :). Die Zeit und somit die Kilometer vergehen, wie im Flug. Ich freue mich schon aufs Laufen, sage ich zu einem anderen Athleten, der mich fragt ob ich auch schon auf der letzten Runde bin.
Meine Füße sind bereits aus den Radschuhen, und der Wechsel klappt sehr gut. Radzeit: 36 Minuten 30 Sek. -> ~33km/h
Run. Schon bin ich auf auf der Laufstrecke. „Nicht zu schnell, loslaufen!“, ein bisschen fürchte ich mich vor Magenkrämpfen. Deshalb laufe ich etwas verhaltener als bei einem normalen Lauf-Wettkampf. Was sich auch als gute Taktik herausstellt. Insgesamt sind 2 Runden zu je 2,5 km zu absolvieren. Da Laufen meine Lieblingsdisziplin ist und 5km sehr kurz ist, purzeln die Kilometer. Erste Runde absolviert. Keine Krämpfe. „Das Koppeltraining (Rad–>Lauf) in den letzten Wochen hat sich ausgezahlt“, schweifen meine Gedanken ab. Nach 19 Minuten 59 Sekunden Laufen ist es vorbei. Ich bin überglücklich im Ziel angekommen. Das Publikum ist der Hammer. Sehr viele Zuschauer und alle Athleten werden mit Begeisterung angefeuert :). Danke!
Finish. Im Ziel bin ich erstaunt über meine Zeit, nie hätte ich es für möglich gehalten, auf der Sprint Distanz eine Zeit von 1:10:26 zu laufen (Siegerzeit lag bei 1:00:06). Stolz u. Glücklich, checke ich aus und freue mich schon auf die kommenden Wettkämpfe.
bis bald & danke fürs Daumen halten
romeo